Festival Maritim: Von Shanties und Totenköpfen
Das Festival Maritim ist ein Open-Air-Spektakel (der Begriff ist so schön, den musste ich beim Veranstalter klauen), das in dieser Form deutschlandweit einzigartig ist. Kurze Einführung für Nicht-Vegesacker und alle, die es schaffen, am buntesten Wochenende des Jahres nicht in der Nähe zu sein: An drei Tagen sammelt sich die internationale Seamusic-Szene zwischen Hafenwald und Stadtgarten und zeigt, dass das Genre mehr zu bieten hat als klassische Shanties. Wer jetzt meint, das klingt nach Norddeutscher Volksmusik, dem empfehle ich hier rein zu hören: CelKilt Rockn‘ Kilt
Nach den Gastländern Polen, Spanien und Schweden, liefen in diesem Jahr die Franzosen ein. Auch wenn ich mit der Sprache an sich eher auf Kriegsfuß stehe, muss ich sagen, dass die Jungs und Mädels musikalisch ordentlich Wind in die Veranstaltung gebracht haben: Barbar’O‘ Rhum
Für Familien, Rocker, Blumenkinder, Oma, Opa, Kind und Kegel
Bei Vielen ist das Festival Maritim inzwischen beliebter als der Klassiker „Hafenfest“. Wahrscheinlich, weil es lockerer und viel entspannter ist. Trotz der über 100.000 Menschen, die an den drei Tagen die Veranstaltung kapern, fühlt man sich selten eingeengt. Familien mit Kindern finden genauso eine Ecke, wie die Pogo-Crew, Opa und Oma oder die Mal-gucken-was-so-los-ist Truppe. Man kann sich von Bühne zu Bühne treiben lassen oder irgendwo platzieren und schauen, was so an einem vorbei kommt. Das gilt nicht nur für die Strecke zwischen Hafenwald und Wesertreppe. Am Samstag verlängerte das Festival seinen Arm wieder bis in die Fußgängerzone. Von der Reeder Bischoff Straße bis rauf zum Sedanplatz, holten kleine A Capella Konzerte alle ab, die den Weg zur Hauptveranstaltung noch nicht gefunden hatten.
Irgendwo zwischen Kaffeepott, Buchhandlung und Dekoladen fiel dann noch etwas auf: Im Laufe des Tages wuchs die Zahl der Totenkopfdrucke auf T-Shirts, Taschen und Pullis rapide an. Als dann ein älteres Paar fragte, wo man diese bekommen kann, war klar: Vegesack heißt Sea Shepherd willkommen! Passend zum maritimen Schwerpunkt des Wochenendes, eröffnete nämlich die deutsche Zentrale der Organisation. Dies führte zu einem bunten Wust aus Menschen in der Reeder Bischoff Straße 18. Und auch am Samstagabend lief uns neben Matrosenhemden, Piratenoutfits und Prinz-Heinrich-Mütze immer wieder das Sea Shepherd Logo über den Weg. Für mich ein schönes Beispiel für die Atmosphäre der ganzen Veranstaltung: bunt, international, tolerant. Zum Schluss noch ein paar Outtakes:
Was passiert nur zum Festival Maritim? Dass ein Schotte im Schottenrock, inklusive Nachwuchs im Kindersitz, an einem vorbeiradelt. Ein kurzes Gespräch ergab: Was er genau dort machte, war auch ihm nicht klar, aber egal. Passt ja.
Besonderen Eindruck machten die „Wasserspiele am Hafen“. Ganz, ganz nah dran an der Lasershow der „Marina Bay Sands“ in Singapur fand eine Freundin. Wer vergleichen möchte, schaut hier: Lasershow Marina Bay Sands
Wespen sind tolle Tanztrainer …
Die Ukulele findet dich überall.
Feuerwerk!
Vielen Dank an Lotz Mediendesign für die Fotos! Wer noch mehr sehen möchte, schaut auf Vegesack.de vorbei.